Wir starten durch auf der TET Ungarn

Die Augen sind noch zu. Ich fühle ein leichtes Schwingen von einer Seite zu anderen. Ich höre Regentropfen, die auf das Tarp tröpfeln. Aber auch Tauben. Huh Huuuu Huh Huuuu …

Ich öffne meine Augen und atme tief ein. Es hat endlich begonnen. Gestern Nacht konnte ich schon erschnuppern, was auf uns zukommen wird. 

Ich höre im Hintergrund auch schon im Zelt neben mir Bewegungen und so stehe ich auf und putze mir erstmal die Zähne. Ich schaue mich um und sehe wie langsam die Sonne zwischen den dünnen Bäumen auf geht. Ein leichter Nebel liegt in der Luft und läßt das Licht wie Kristalle in der Luft glitzern. 

Wir frühstücken einen Haferdrink von Volker und packen langsam zusammen. Die Motoren werden gestartet und es geht auf. 

Start der TET Ungarn

Nach ca. 300m kommen wir schon an die Abzweigung. Die Löcher sind zwischen Knöchel- bis Ellentief. Es ist lehmiger Boden der aber glücklicherweise halt bietet. Ich entscheide mich auf der rechten Seite am Hang zu fahren. Es ging besser als erwartet. Das Fahrwerk und auch die sehr nahen Satteltaschen am Motorrad helfen mir in einem Zug direkt auf den Hügel zu fahren. 

Volker schafft es auch fast bis er in einer Spur mit dem Vorderrad hängen bleibt. Die Maschine kippt und seine Sozia macht eine Ninjarolle vom Motorrad. Sehr elegant, wie ich finde. Wir heben das Koloss wieder hoch und fahren weiter. Es kommen nun Wasser und Schlammdurchfahrten, welche so tief sind das die hälfte der Felge einfach verschwindet. Es heisst nun Vollgas.

Wir arbeiten uns auch hier durch und folgen dem Weg in den Wald. Er ist sehr matschig und lehmig. Wir müssen immer wieder in tiefen Furten die Hügel rauf und runter. Leider legt sich Volker noch zwei mal hin. Natürlich langsam und kontrolliert aber jedes aufheben kostet für alle Beteiligten Kraft. Seine Sozia, welche Kimi heisst, ist auch immer fleissig am Helfen oder Filmen. 

Wir kommen aus den Wald. Nun kommen sehr tiefe Schlammfelder welche wir nicht umfahren können und vor uns wurde noch ein Erdberg aufgetürmt. Wir schauen uns dies erst mal zu Fuss an. Jedoch versenkt Volker die Maschine über Kopf in ein Loch. Wir lassen Sie erst mal liegen, denn die Sonne haut runter was geht. Wir schauen uns den weiteren Weg an und merken das hier eine neue Straße gebaut wird. Hier wird die TET wahrscheinlich in Zukunft nicht mehr fahren können. Aber wir schaffen es noch 😉 

Die Maschine bekommen wir zu Dritt nur mit Seilwinde und 2 Übersetzungen gehoben und geborgen. Wir sind fertig. Machen eine Pause und trinken das gesamte Wasser aus. Wir hauen uns noch zwei Magnesium Tabletten rein, um weiter zu machen. 

Volker meißtert das mit Bravur. Ich würde mich das nicht trauen mit Sozia solche Sachen zu fahren. Mega Typ.

Wir kämpfen uns nun durch die Schlammfelder unterhalb der neu gebauten Straße durch und fahren danach auf einen noch nie befahrenen Teerweg. Irgendwie seltsam 😉 Die Bauarbeiten schauten auch ganz schön komisch als wir so aus dem Wald raus stachen. Sie grüßten jedoch sehr freundlich. 

Wir müssen nun die Vorräte auffüllen. Ohne Wasser weiter zu fahren wäre Selbstmord. Wir biegen zur nächsten kleinen Ortschaft ab und decken uns bei einem kleinen Kramerladen mit Essen und trinken ein. Wir verharrten hier erst mal eine Stunde um zu Kräften zu kommen, Kaffee aus der Büchse zu trinken. Hmmm mit KOKOS Geschmack 😉 und das ich den ersten Tag zusammenschreiben kann.

Gestärkt wollen wir zusammenpacken nur leider stand die KTM zu schräg. Sie kippt genau gegen einen Metallpfahl und zerbricht das obere Windschild und verkeilt sich auf dem Pfahl. Wir ziehen Sie ein wenig mehr auf die Straße und heben Sie gemeinsam hoch. So jetzt sind wir auch schon aufgewärmt für die nächsten Runden 😉 

Wir fahren weiter und entschlossen uns Strecke zu machen und nicht wieder auf die TET auf zu fahren. Wir wollen ja noch nach Rumänien. Die TET in Ungarn wird dann von mir noch besser durchleuchtet.

Es geht über ausgebaute Landstraßen, wo die Leute fahren wie Geisteskrank Richtung Budapest. Es zieht sich aber nach zwei, drei Pausen und dem einen oder anderen Abstecher auf die TET die sich neben uns herumschlängelt kommen wir an einem See an. Wir entschlossen uns dieses mal früher zu campen und wolltet gerade besprechen wie wir weiter machen, da bleibt eine Harley stehen. Es ist Korpus ein sehr freundlicher Motorradfahrer. Er fragt uns was wir vor haben und ob er helfen kann. Motorradfahrer helfen sich gegenseitig. Wir erklären Ihm unsere Lage und er meint nur das wir Ihm folgen sollen. Im weiteren Verlauf erzählt er uns das er Comics erstellt und Gürtelschnallen herstellt. Die schauen mega aus. Ich verlinke in den nächsten Tagen dann mal eine Webseite wo er für Motorrad Gangs sehr viele solcher Schnallen herstellt.

Er verabschiedet sich und wir tanken noch schnell um dann direkt an dem See zu einem Campingplatz einzukehren. Es ist jetzt nicht das beste was ich gesehen hab aber es ist ein Platz zum schlafen. Ich postiere mich sehr in die Ecke wo die Bäume sind und spanne mein Tarn auf. Es soll heute nach wieder stürmen und regnen. Ich versuche mich soweit wie möglich vor zu bereiten. 

Danach gehts aber direkt ins Wasser. Wir drei schwimmen uns erst mal frei und machen dann noch eine Schlammschlacht. Am Abend gehen wir dann noch essen, weil wir keinen Bock mehr zum kochen haben. 

Das Essen der Ungarn ist mega lecker und relativ kostengünstig. 18.000 in Ihrer Währung sind umgerechnet 52 Euro. Für drei Hauptspeisen und 6 Bier. Das ist doch mal voll OK. 

So jetzt gehts aber ins Bett. Es ist echt heiss. Gefühlt immer noch 35 Grad. Aber das Gewitter kommt. Wenn es nicht die ganze Zeit geblitzt hätte und gedonnert hätte ich nie geglaubt das heute noch was kommen könnte. Ich verzurre nochmals alles und stelle das Motorrad schützend vor das Tarp. Und schon beginnt es.

Es wird orkanhaft. Ich höre einen großen Ast brechen. Der Wind bläst immer weiter und man hört auf einmal die Nachbarn wild herumreden. Erst morgen werde ich feststellen das ein armdicker Ast vom Baum abgebrochen ist und auf das Familienzelt gekracht ist. Glücklicherweise war as das Gepäckzelt so ist niemanden was passiert.

Ich lege mich in die Hängematte  und hoffe das ich nicht weggeweht werde. Es beginnt in strömen zu regnen und zu donnern. Irgendwie hat es was entspannendes und freies. Es beruhigt mich irgendwie. Was soll schon passieren ausser das ich heute Nacht mein Tarn im Regen festhalten müsste. Ich höre mir das noch ein wenig an und schlafe in der Hängematte ein.

Franky
Author: Franky

Franky zu beschreiben wird schwierig. Er ist ein netter, manchmal zu forscher, aber lieber Reisender. Er mag die Einsamkeit genauso wie einen Pulk von Leuten. Er ist sehr aktiv und immer für einen Witz zu haben. Am liebsten treibt er sich in Kiesgruben und auf Motorrädern herum. Er reist gerne in Länder in denen es noch richtige Natur gibt und meidet meistens Großstädte. Er hat eine Rechtschreibschwäche 😉 vergibt ihm das.

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