Die Nacht war unruhig. Ich bin zwei mal aufgewacht. Mir war kalt. Wirklich kalt. Ich hatte schon alles über die Hängematte und mich drüber getan was ich besitze. Aber 6 Grad + bleiben 6 Grad und dass auch noch bei Nieselregen. Um ca. 7 Uhr wird es doch ein wenig wärmer und ich schlafe noch mal ein. Ich fühle mich irgendwie gerädert. Aber glücklich hier an diesem Campingplatz zu sein.
Ich stehe auf und wasche und putze mich. Ich möchte heute früh los, damit ich den nächsten Regenschauer nicht erwische. Ich setze mich zu Magnus und Agnes zum Frühstück. Sie bieten mir Kaffee an, jedoch lehne ich ab. Hier gibt es keine Toiletten und bis zu einer normalen dauert es ca. 2h hmmm, wenn Ihr wisst was ich meine. Wir lachen und quatschen noch ein wenig. Ich selber habe nichts mehr zu essen. Nur noch ein Stück Käse mit einer kleinen Scheibe Brot. Diese möchte ich mir jedoch aufheben wenn ich wirklich Hunger habe.
Sie bieten mir auch was zu essen an jedoch lehne ich ab. Bin eh zu fett 😉 Wir verabschieden uns. Denn die beiden fahren heute auch weiter. Davor schreiben Sie mir noch einen wunderschönen Satz aufs Motorrad “Gute Fahrt, und immer genug Palinka im Tank”. Es war superschön euch kennen lernen zu dürfen und ich freue mich schon beim nächsten mal euch wieder zu sehen.
Ich packe auch zusammen. Hinter mir kamen gestern eine Gruppe polnische 4×4 Offroad Fahrer. Sie halfen mir soweit wie es geht Kleinigkeiten an der Maschine zu fixen. Leider ist bei meinem Sturz letztens der Sturzbügel an die Verkleidung gerammt worden. Dadurch ist der Halter in den Ausgleichsbehälter fürs Wasser gedrückt worden und scheuert nun dort. Ich habe eine Zange gebraucht um das Teil weg zu bauen. Jedoch ist alles jetzt gut.
Der Verwalter gibt mir sogar noch eine Adresse für Reifen und Preise in meiner Reifengröße. Dieses Land ist unbeschreiblich zuvorkommend, gastfreundschaftlich, herzensgut und einfach natürlich simpel. Ich liebe es. Geht nicht gibts nicht!
Ich setze mich auf das den Hobel und verabschiede mich von allen. Der halbe Campingplatz winkt zum Abschied. Ich fahre durch den Fluss auf die andere Seite während ich Ihnen zuwinke.
Es geht weiter… weiter in das Abenteuer. Der Sprit ist alle. Ich habe noch vielleicht 70km im Tank. Der Balken blinkte schon als ich in den Campingplatz einfuhr. Jetzt ist planen angesagt. Ich plane wo ich auf meiner Route A Sprit bekomme, B ich meine Kette einstellen kann, C ich aufs Klo gehe 😉 , D wo ich Geld abheben kann und E wo gibt es Lebensmittel und am wichtigsten Wasser. Alles nicht so einfach. Der direkteste Weg führt über einen Offroadpass. Gesagt getan. Die erste Tankstelle gibt es nicht mehr also direkt weiter zur nächsten. Ich tanke bei der nächsten und schaue wie viel noch im Tank war. Ich hatte noch 200ml an Sprit im Tank FFFUUUUUUU Was für ein Glück.
Die anderen Sachen ergeben sich sehr genial. Auf dem Weg sehe ich eine Autowerkstatt. Der Herr ist superfreundlich und bietet mir seine gesamte Ausrüstung an um mein Motorrad zu warten. Ich bedanke mich und stelle die Kette ein.
Ein paar hundert Meter weiter ist ein Lebensmittelladen und direkt daneben eine Bar. Ich kehre dort ein trinke einen Tee und gehe meine Tätigkeiten nach. So jetzt kann der Tag starten. Ich fahre nun durch das transsilvanische Naturschutzgebiet durch.
Hier ist erst mal nur Straße. Die Straße wird immer schlechter bis ich mitten im Wald stehe und immer weiter einem kleinen 2m breiten Pfad folge. Es geht immer weiter und weiter. Atemberaubend schöne Landschaften bis auf einmal ein Auto vor mir fährt. Wir fahren zusammen den Weg entlang der wieder breiter und dann wieder zur Straße wird. Ich bin am See Lacul Vidraru angekommen.
Wir fahren so dahin bis auf einmal der Fahrer vor mir die Warnblinkanlage anmacht und stehen bliebt. Ich denke mir Häää. Danach schaue ich nach Links und erblicke einen Bären der gerade mal 5 Meter von mir entfernt ist. Ich denke mir Gott warum bist Du so dumm. Ich versuche Ihn zu überholen da fährt er schon wieder an. Puhh. Der Bär war wie ein Teddy am Wegrand gesessen und schaute uns zu. Er wurde scheinbar schon angefüttert und wartet nun auf jemanden der Ihm wieder was gibt.
Ich fahre rechts um den See herum, der eine wunderschön geschwungene Landstraße ist. Mit dem Mitas E-9 lässt sich auch gut zügig fahren wenn er mal abgefahren ist und die Strecke trocken ist.
Zwei ACTler 😉 auf der Nachhausefahrt
An einem Imbiss lerne ich zwei Motorradfahrer kennen. Einen KTM 790 Adventure Fahrer und einen Honda Transalp PD10 Fahrer. Beide sind am nachhause fahren. Der Transalp Fahrer heisst Dennis. Der KTM Fahrer heisst Martin. Wir reden ein wenig über dies und das. Dennis hat sich von TimetoRide den Stabi besorgt für die Transalp und ist mega Happy. Großes Lob an Helle und Bea für Ihre Produkte. Ich bin auch sehr begeistert von dem Tempomat. Schaut mal in Ihren Shop rein.
Ich fahre aber dennoch weiter. Die andere Seite ist ja Schotter und Schlamm. Ich biege ab und es ist echt mehr Schlamm als Schotter. Ich zirkle wie in einem Spießrutenlauf um die riesigen und tiefen Pfützen. Nach knapp 1,5h schaffe ich es dort raus zu kommen.
Das Schloss von Graf Dracula
Nun suche ich eine Pension für 2 Tage. Das Wetter soll richtig übel werden. Ich checke beim Hotel Dracula ein und bekomme das letzte Zimmer. Den LOVE Room … Naja es ist wie es ist. Essen und Spa ist auch dabei. So zuerst mal was essen danach bis 21 Uhr in der Sauna und 10 Bahnen schwimmen. Das war mega geil.
Jetzt bin ich aber fertig. Wir hören uns dann morgen wieder
LG
Franky