Es ist Zeit – Aufbrechen Nachhause

Ich wache auf und atme tief ein. Es riecht nach dreckiger Wäsche und schweißigen Stiefeln. Ich will hier nicht weg. Ich möchte weiter Benzin am morgen riechen, die Natur mit meinem Motorrad erkunden. Mich mit Gleichgesinnten austauschen und lachen, aber jede Reise hat auch ein Ende und wir befinden uns nun im letzten Drittel.

Wir haben gestern schon die Motorräder fertig gepackt und wir frühstücken noch kurz mit Rolf. Auch die anderen Motorradfahrer sind schon wach es fängt die große Verabschiedungsrunde an. Die Africa Twin Fahrer und der Fahrer der XT660 mit dem Freund der die neuen Africa Twin fahren packen es heute auch. Sie fahren ein wenig früher los als wir.

Die gesamte Tagestour

Wir planen über den Grossen Sankt Bernhard Pass zu fahren, da durch die Unwetter und dem Regen der durch zieht schon einige andere Pässe gesperrt sind und dieser noch offen ist. Die Etappe hat knapp 300km. Wir starten um 11 Uhr los und geben erstmal Gas. Es geht erstmal aus dem Susatal heraus um über große Straßen Richtung Turin zu fahren. Die Landschaft wird schlagartig nicht mehr so ansehnlich und der Dreck und der Verkehr nehmen zu. Norditalien ist einfach nur in den Bergen schön, so nach meiner Erfahrung. Es gibt schon Ausnahmen wie Venedig das manchmal zum Himmel stinkt, aber ich liebe die Berge Italiens.

Nach Turin geht es steil bergauf nach Aosta und Mont Blanc. Wir sollten spätestens um 15 Uhr in der Schweiz sein. Die Unwetter und damit der Schneefall in den höheren Lagen holt uns sonst ein. Es sind zwei Unwetterfronten die auf den Grossen Sankt Bernhard zulaufen. Die erste große Front kommt von Frankreich und wird in der Nacht kräftige Regen und Schneefelder verbreiten. Das andere zieht seit heute in der Früh 6 Uhr von Genua auf ganz Norditalien zu. Meine Wetterapp meint sogar das es Sturmgefahr und extremes Unwetter geben soll.

Also schneller. Wir sehen hinter uns immer näher kommen die Regenfront. Es ist wie ein schwarzes Ohmen das man schon von weitem sehen kann.

Kaum in Aosta angekommen, verfahren wir uns und durch einen größeren Kreisverkehr der auch noch nur Einbahnstraßen sind verlieren wir uns ganz. Ich bleibe stehen und merke das ich nicht mehr zurück komme und versuche über das Navi einen Weg wieder an den Kreisverkehr zu kommen. Leider führt der zwei mal über den Hauptbahnhof. Somit eine größere Runde von 10 Min. Im Nacken der Sturm und Regen. Ich rufe Marion an, jedoch geht Sie nicht ans Telefon.

Sie entschloss sich weiter zu fahren um aus der Stadt herauszukommen. Ich bleibe noch weitere 10 Minuten stehen und der Regen holt mich ein. Es ist erst ein langsames tröpfeln und verwandelte sich in Minuten zu einem strömenden Regen. Da ruft mich Marion zurück. Sie sagt mir die Koordinaten von Ihr und ich fahre auch aus der Stadt.

Wir versuchen immer weiter vom Regen weg zu kommen. Jedoch der Verkehr und die Straßen lassen dies immer nur zeitweise zu. Eigentlich kaum aus dem Regen herausgefahren sehen und spüren wir die Winde die der Regen vor sich her treibt. Bäume zum bärsten gebeugt. Leute versuchen so schnell wie möglich in Ihre Häuser zu kommen.

Und wir reiten auf dieser Welle mit. Sozusagen die Reiter der Apokalypse. Wir sind am Pass angelangt und es ist leider zu spät. Die französische Front hat uns schon eingeholt und begrüßt uns bei 7 Grad Außentemperatur, Regen und leichtem Graupel. Wir packen unsere schweren Regensachen aus und kleiden uns an. Da fahren 4 Motorradfahrer vorbei. Es sind die 3 Africa Twinfahrer und er XT660 Fahrer, die scheinbar genau so schnell waren wie wir.

Wir fahren zusammen den Pass der noch relativ ok zu fahren war. Oben angekommen noch schnell ein Foto aber dann gleich wieder weiter. Wir wollen im Tal auf einem Campingplatz schlafen. Leider ist dieser noch zu hoch gelegen und wir entscheiden uns weiter ins Landesinnere zu fahren.

Nach dem Ort Martigny kommen wir an einen Campingplatz und kehren dort ein. Es fängt schon direkt beim Aufbau vom Zelt mit starkem Wind und leichtem Regen an. Ich koche und Marion baut das Zelt, vor sich hin schimpfend (Wegen dem Wetter), auf.

Wir essen zügig und gehen zu Bett. Morgen müssen wir wieder schnell los. Die Schweizer Berge können das richtig schlechte Wetter noch bis 12 Uhr aufhalten, dann bricht hier die Hölle los.

Wir haben schon gehört das in der Nähe der Ligurischen Grenzkammstraße einige Straßen schon überflutet sind und sogar einige Straßen und Orte überschwemmt wurden.

Also hoffen wir mal das wir nicht da auch rein geraten.

Schlaft gut und bis morgen

Liebe Grüße

Franky

Franky
Author: Franky

Franky zu beschreiben wird schwierig. Er ist ein netter, manchmal zu forscher, aber lieber Reisender. Er mag die Einsamkeit genauso wie einen Pulk von Leuten. Er ist sehr aktiv und immer für einen Witz zu haben. Am liebsten treibt er sich in Kiesgruben und auf Motorrädern herum. Er reist gerne in Länder in denen es noch richtige Natur gibt und meidet meistens Großstädte. Er hat eine Rechtschreibschwäche 😉 vergibt ihm das.

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